Seit rund 50 Jahren umschließt der Mittlere Ring das Zentrum Münchens und zerteilt dabei den weltweit größten innerstädtischen Park in zwei Hälften. 110 000 Fahrzeuge passieren heute täglich das Gartendenkmal – Tendenz steigend.
Ausgerechnet am Isarring im Bereich des Englischen Gartens entwickelte sich nach Eröffnung eines Tunnels an anderer Stelle ein Stauproblem, das 2009 nach einer Lösung verlangte. Die Erweiterung von zunächst vier auf fünf Fahrspuren im Norden(Einfädelspur an der Ifflandstraße), später auf sechs Spuren im Süden schien unumgänglich.
Gleichzeitig bot sich aber die einmalige Chance für eine ganz andere – wenn auch ambitionierte – Lösung: Die Verlegung der Autotrasse auf rund 400 m Länge in einen Tunnel mit dem Ziel, die Wiedervereinigung des beschädigten Gartendenkmals zu ermöglichen.
So ist einerseits das Stauproblem zu lösen, andererseits kann die Wunde in Europas bedeutendster innerstädtischer Gartenanlage endlich wieder geschlossen werden. Hier decken sich also – und das ist eher selten! – die Interessen Natur und Erholung suchender Bürger mit denen von staugeplagten Autofahrern.
Inzwischen ist klar, das haben die Untersuchungen der Landeshauptstadt gezeigt, dass ein Ausbau des Isarrings an der Oberfläche nicht genehmigungsfähig ist. Aus drei Gründen:
Zur Aufgabenstellung:
Die derzeitige Verkehrsführung am Isarring mit Vollanschluss zu Parkplatz, Anlieferung und Anwohnerstraßen führt dazu, dass nicht nur der Ring, sondern auch die flächenintensiven Zufahrtsschleifen den Park gestalterisch und funktional erheblich stören. Bachläufe wurden in unterirdische Rohrsysteme zwangsverlegt, die Baumpflanzungen entlang der Verkehrstrasse dienen der optischen Verharmlosung der Situation. Mit der historischen Parkgestaltung haben sie nichts zu tun.